Versteckten Ordner für geheime Dokumente einrichten

In einer Zeit, in der alles in der Cloud gespeichert wird, bietet es sich an, dir einen versteckten Ordner in einer „geheimen Parallel-Cloud“ einrichten, der für die Außenwelt nicht sichtbar ist und auf dem du deine sensibelsten Daten ablegen kannst. Die Idee dahinter ist, deinen digitalen Fußabdruck zu minimieren und sicherzustellen, dass bestimmte Daten, die du nicht teilen möchtest, auch nach deinem eigenen Ableben sicher bleiben bzw. automatisch gelöscht werden und somit für immer verschwinden.

Einen versteckten Ordner für geheime Dokumente einrichten

Keeyper dient dem Zweck, deine Daten für dich zu ordnen und sie dir und deinen Vertrauenspersonen nacheinander zugänglich zu machen. Eine Anleitung für einen versteckten Ordner von Daten mag daher auf den ersten Blick kontraproduktiv erscheinen. Aber war es nicht schon zu allen Zeiten so, dass Menschen gewisse Dinge und Geheimnisse „mit ins Grab“ nehmen möchten? Es ist daher nur normal, dass im digitalen Zeitalter auch Datensammlungen aller Art mit zu diesen Geheimnissen gehören. Welche Art von Daten dies sein könnten tut hier nichts zur (privat-)Sache, die Überlegung sollte sein, welche Dokumente nach dem eigenen Ableben nicht mehr zugänglich oder auffindbar sein sollten. Oft sind dies sehr persönliche Dokumente, wie digitale Tagebücher, Notizen zu anderen Personen oder private Fotos, für die ein versteckter Ordner angelegt wird.

Ein sinnvoller Baustein der digitalen Nachlassplanung

Die Anwendung eines versteckten Ordners in einer geheimen Parallel-Cloud bietet sowohl im täglichen Leben als auch im Kontext der Nachlassplanung eine sinnvolle Methode zur Datensicherung und Privatsphäre. Du behältst bis zur letzten Sekunde die Kontrolle über dein Leben – und darüber hinaus!
Und auch wenn es zunächst nach arglistiger Verheimlichung klingt: Durch die bewusste Entscheidung, bestimmte private Inhalte in einem versteckten Ordner zu hinterlegen, entlastest du deine Angehörigen von der oft schwierigen Aufgabe, sensible digitale Daten zu verwalten oder zu löschen. Dies kann deinen Hinterbliebenen eine emotionale Belastung ersparen und den Prozess der Trauerbewältigung erleichtern. Die automatische Löschung der Inhalte nach einer bestimmten Inaktivitätsperiode bietet eine zusätzliche Sicherheit, dass sensible Informationen nicht ungewollt in die falschen Hände geraten. Somit trägt die bewusste Nutzung eines versteckten Ordners nicht nur zur digitalen Sicherheit bei, sondern erleichtert auch deinen Nachkommen den Umgang mit deinem digitalen Erbe.

In 5 Schritten zum versteckten Ordner in deiner geheimen Parallel-Cloud

Mit diesen Schritten schaffst du dir einen privaten Speicherplatz in einem versteckten Ordner deines alternativen Online-Speichers:

    1. Erstelle ein neues Konto
      Starte mit der Einrichtung deines neuen Speicherplatz-Kontos, z.B. bei Dropbox, Microsoft oder Google. Sofern die AGBs des Dienstes es zulassen, kannst du auf Wunsch dabei nicht deinen echten Namen, sondern einen Spitznamen oder einen Phantasienamen verwenden. Dies macht es für andere schwerer, das Konto mit dir in Verbindung zu bringen. Einige Dienste bieten Funktionen an, die Konten automatisch deaktivieren oder löschen, wenn sie für eine bestimmte Zeit nicht verwendet werden. Dies kann helfen, sicherzustellen, dass Daten nach dem Ableben nicht in falsche Hände geraten.
    2. Passwort merken und nicht im Passwort-Manager oder Inventar speichern
      Viele von uns verwenden Passwort-Manager, um den Überblick über unsere vielen Online-Konten zu behalten. Doch einige Passwörter, und besonders das für diesen versteckten Ordner in deiner Parallel-Cloud, solltest du nicht in diesen Managern speichern. Stattdessen solltest du es dir merken oder es an einem sicheren, nicht-digitalen Ort aufbewahren und ohne Bezug zum Namen des verwendeten Dienstes notieren.
    3. Benutze eine Einmal-E-Mail
      Zur Bestätigung des Kontos wirst du eine E-Mail Adresse angeben müssen. Statt deine Haupt-E-Mail-Adresse zu verwenden, erstelle eine temporäre oder Einmal-E-Mail bei einem Dienst wie „10MinuteMail“. Diese E-Mail wird nur kurz existieren, lange genug um dein Konto zu validieren und wird danach automatisch gelöscht.
    4. Setze ein starkes Passwort
      Wähle ein Passwort, das du dir gut merken kannst, aber das schwer zu erraten ist. Notiere es nirgendwo online. Einige Anbieter bieten alternative Methoden zur Wiederherstellung von Zugangsdaten. Wenn so z.B. die E-Mail Adresse oder das Passwort nicht mehr bekannt ist, besteht die Möglichkeit, eine alternative E-Mail oder eine Telefonnummer zu hinterlegen.  Bei manchen Diensten kannst du auch ein paar Fragen zu persönlichen Verhältnissen setzen. Diese Option ist im Normalfall sehr sinnvoll, da sie dir eine alternative Zugangssicherheit ermöglicht. Aus demselben Grund kann diese Funktion aber auch gegen den Sinn und Zweck der parallel-Cloud arbeiten, denn theoretisch könnten auch andere Personen diese Option nutzen, um an deine geheimen Daten zu geraten. Wenn du ganz sicher gehen möchtest, solltest du also besser keine alternative Zugangsmöglichkeit einrichten, musst dir dann aber auch des erhöhten Risikos für dich selbst bewusst sein!
    5. Lade deine privaten Dokumente hoch
      Melde dich in deinem Konto an, öffne den versteckten Ordner und lade deine privaten Dokumente hoch. Lösche diese Dateien anschließend von deinem Computer, damit sie nur in der Cloud existieren.

Den versteckten Ordner im täglichen Leben nutzen 

Absolute Geheimhaltung online ist sehr schwierig. Wenn du diesen Schritten folgst, machst du es anderen aber so schwer wie möglich, Zugriff auf deine geheimen Dateien zu erhalten.

  • Vermeide die Installation von Apps
    Statt die Anbieter-App auf deinem Handy oder Computer zu installieren, benutze beim Zugriff auf dein geheimes Online-Konto nur den Webbrowser. So hinterlässt du weniger digitale Hinweise auf den Lagerort deines versteckten Ordners.
  • Nutze den „Inkognito“-Modus
    Benutze beim Zugriff auf dein geheimes Online-Konto den „Inkognito“-Modus deines Browsers, um sicherzustellen, dass keine Cookies oder Browser-Historie gespeichert werden.
  • Logge dich immer aus
    Nach der Nutzung des versteckten Ordners, logge dich aus dem Web-Konto aus und schließe alle Tabs oder Fenster.
 

Tipp:
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Automatische Datenlöschung bei Inaktivität

Ein praktischer Nebenaspekt bei der Nutzung einer parallelen Cloud ist, dass deine Daten im versteckten Ordner automatisch gelöscht werden, wenn du dich über eine längere Zeit nicht mehr eingeloggt hast. Dies wäre z.B. beim Ableben der Fall. Allerdings auch, wenn du dein Passwort vergisst und bewusst die Wiederherstellungsoptionen außer Kraft gesetzt hast!
Die genaue Vorgehensweise bei Inaktivität variiert je nach Cloud-Speicher-Anbieter etwas, im Grundsatz aber werden die Daten nach 1-2 Jahren Inaktivität gelöscht. Hier ist eine Übersicht, wie die gängigen Anbieter bei Inaktivität vorgehen:

      1. Google Drive:
        Wenn du inaktiv bist, startet Google nach 2 Jahren einen Prozess, um dein Konto als inaktiv zu markieren. In diesem Fall behält sich Google auch das Recht vor, dein Konto inklusive des versteckten Ordners und aller darin befindlichen Daten zu löschen.
        Vor der Löschung wirst du per E-Mail, SMS oder anderweitig benachrichtigt.
      2. Dropbox:
        Nach 1 Jahr Inaktivität erhältst du Benachrichtigungen, dass dein Konto als inaktiv eingestuft wird. Wenn nach den Benachrichtigungen weiterhin keine Aktivität von deiner Seite erfolgt, löscht Dropbox dein Konto und die Daten im versteckten Ordner darin.
      3. Microsoft OneDrive:
        Sofern du kein Abonnement oder Guthaben im Konto hast, kann es bei Inaktivität nach 2 Jahren ohne Nutzung als „abgelaufen“ markiert werden. Vor der Löschung wirst du benachrichtigt und hast die Möglichkeit, dich anzumelden und das Konto zu reaktivieren. Falls du  weiterhin nicht reagierst (weil es dir z.B. nicht mehr möglich ist) , behält sich Microsoft das Recht vor, deine Daten nach weiteren 12 Monaten zu löschen.
      4. iCloud:
        Apple behält sich vor, Benutzerkonten nach einem Jahr der Inaktivität zu entfernen. Wenn dein Konto gelöscht wird, werden auch die dazugehörigen Daten entfernt, die du in deinem versteckten Ordner abgelegt hast. Apple wird dich normalerweise vor solchen Maßnahmen benachrichtigen.
      5. Amazon Drive:
        Du wirst per E-Mail benachrichtigt, wenn dein Konto 18 Monate lang inaktiv war. Bleibt es danach weiterhin inaktiv, werden alle Dateien (auch die im versteckten Ordner) nach zwei Jahren gelöscht. Amazon informiert dich, bevor sie Konten wegen Inaktivität schließen.

Da sich Nutzungsbedingungen und Richtlinien des jeweiligen Anbieters über die Zeit ändern können, solltest du sie regelmäßig überprüfen.

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