Verfügungen: So bestimmst du im Voraus

Die Erstellung von Verfügungen ist ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Vorsorge und ermöglicht es dir, deinen Willen und deine Wünsche in verschiedenen Lebenssituationen zum Ausdruck zu bringen. Durch die Erstellung von Verfügungen kannst du sicherstellen, dass deine medizinische Versorgung, finanzielle Angelegenheiten, Betreuung, Erziehung deiner Kinder und Vermögensverteilung nach deinem Tod entsprechend deinen Vorstellungen geregelt werden.

Verfügungen: So bestimmst du im Voraus

Verfügungen sind wichtige Instrumente, um im Voraus Entscheidungen über persönliche Angelegenheiten und Vermögenswerte zu treffen und sicherzustellen, dass deine Wünsche und Vorstellungen in verschiedenen Lebensbereichen berücksichtigt werden. In diesem Artikel werden verschiedene Arten von Verfügungen vorgestellt, einschließlich Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Testamentsverfügung und Sorgerechtsverfügung.
Indem du Verfügungen erstellst und aufbewahrst, nimmst du nicht nur Verantwortung für dein eigenes Leben und deine Zukunft, sondern unterstützt auch deine Familie und Freunde dabei, schwierige Entscheidungen in deinem Sinne zu treffen. Verfügungen sind daher ein wertvolles Instrument, um sowohl dir selbst als auch deinen Angehörigen Sicherheit und Klarheit in unsicheren Zeiten zu bieten.

Die wichtigsten Verfügungen

Es gibt verschiedene Verfügungen, die uns in solchen Situationen helfen können. Die wichtigsten davon sind:

Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung ist ein rechtlich bindendes Dokument, das deine Wünsche und Vorlieben in Bezug auf medizinische Behandlungen und Interventionen festhält, für den Fall, dass du nicht mehr in der Lage bist, Entscheidungen zu treffen oder deine Wünsche zu äußern. Dies kann aufgrund von Krankheit, Unfall oder anderen Umständen eintreten, die deine Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigen.

Die Patientenverfügung gibt dir die Möglichkeit, im Voraus festzulegen, welche medizinischen Maßnahmen du wünschst oder ablehnst, wie zum Beispiel lebenserhaltende Maßnahmen, künstliche Ernährung oder bestimmte Behandlungen. Eine Patientenverfügung hilft deinen Ärzten und Angehörigen, Entscheidungen in Übereinstimmung mit deinen persönlichen Werten und Überzeugungen zu treffen.

Um eine Patientenverfügung zu erstellen, solltest du zunächst deine Wünsche und Vorlieben in Bezug auf medizinische Behandlungen und Interventionen klar definieren. Du kannst auch angeben, welche Werte und Überzeugungen dir wichtig sind, um deinen Ärzten und Angehörigen bei der Entscheidungsfindung zu helfen.

Es ist wichtig, die Patientenverfügung regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren. Änderungen in deiner gesundheitlichen Situation oder in deinen persönlichen Werten können dazu führen, dass du deine Patientenverfügung anpassen möchtest. Du solltest auch sicherstellen, dass deine Ärzte und Angehörigen über die Existenz deiner Patientenverfügung informiert sind und eine Kopie davon erhalten.

Die Patientenverfügung sollte schriftlich verfasst und von dir persönlich unterschrieben werden. Eine notarielle Beglaubigung ist nicht zwingend erforderlich.

Vorsorgevollmacht

Eine Vorsorgevollmacht ermöglicht einer von dir bestimmten Person, Entscheidungen in rechtlichen, finanziellen und gesundheitlichen Angelegenheiten für dich zu treffen, wenn du handlungsunfähig bist. Eine Vorsorgevollmacht kann sehr hilfreich sein, um sicherzustellen, dass deine Wünsche und Interessen berücksichtigt werden, wenn du nicht mehr in der Lage bist, Entscheidungen selbst zu treffen.

Bei der Erstellung einer Vorsorgevollmacht solltest du zunächst eine vertrauenswürdige Person auswählen, die in deinem Namen handeln soll. Diese Person wird als Bevollmächtigter bezeichnet. Du kannst auch einen Ersatzbevollmächtigten benennen, der einspringt, wenn der ursprünglich Bevollmächtigte nicht handeln kann oder will.

Es ist wichtig, den Umfang der Vollmacht klar zu definieren. Du kannst entscheiden, ob die bevollmächtigte Person in allen Angelegenheiten oder nur in bestimmten Bereichen, wie zum Beispiel finanziellen oder gesundheitlichen Entscheidungen, handeln soll. Du kannst auch angeben, ob die Vorsorgevollmacht sofort wirksam werden soll oder erst, wenn du handlungsunfähig wirst.

Die Vorsorgevollmacht sollte schriftlich verfasst und von dir persönlich unterschrieben werden. Eine notarielle Beglaubigung ist nicht zwingend erforderlich.

Betreuungsverfügung

Eine Betreuungsverfügung legt fest, wer als Betreuer im Falle deiner Geschäftsunfähigkeit bestellt werden soll. Eine Betreuung kann zum Beispiel notwendig sein, wenn du aufgrund einer Demenz, einer geistigen Behinderung oder einer anderen schweren Erkrankung nicht mehr in der Lage bist, für dich selbst zu sorgen und Entscheidungen zu treffen.

In einer Betreuungsverfügung kannst du deine Wünsche und Vorstellungen bezüglich der eigenen Betreuung festhalten. Du kannst angeben, wer als Betreuer bestellt werden soll, welche Aufgaben dieser Betreuer übernehmen soll und welche Wünsche du bezüglich deiner Lebensführung und Pflege hast. Du kannst auch festlegen, wer auf keinen Fall als Betreuer bestellt werden soll.

Die Betreuungsverfügung sollte schriftlich verfasst und von dir persönlich unterschrieben werden. 

Testamentsverfügung

Ein Testament ist ein rechtliches Dokument, das deine Wünsche in Bezug auf die Verteilung deines Vermögens nach deinem Tod festlegt. In einem Testament kannst du Erben benennen, Vermögenswerte zuweisen und Anweisungen für die Verwaltung und Auseinandersetzung deines Nachlasses geben. Du kannst auch Regelungen für die Bestellung eines Vormunds für minderjährige Kinder oder die Betreuung von Haustieren treffen.

Um ein Testament zu erstellen, solltest du zunächst eine Liste deiner Vermögenswerte erstellen und entscheiden, wie diese aufgeteilt werden sollen. Du solltest auch mögliche Erben benennen und überlegen, welche Personen als Testamentsvollstrecker fungieren sollen. Ein Testamentsvollstrecker ist für die Umsetzung der in deinem Testament festgelegten Wünsche verantwortlich.

Das Testament sollte schriftlich verfasst und von dir persönlich unterschrieben werden. Eine notarielle Beglaubigung ist nicht zwingend erforderlich, kann aber die Akzeptanz des Testaments erhöhen.

Sorgerechtsverfügung

Eine Sorgerechtsverfügung regelt, wer das Sorgerecht für deine minderjährigen Kinder im Falle deines Todes oder deiner dauerhaften Handlungsunfähigkeit übernehmen soll. In der Sorgerechtsverfügung kannst du deine Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf die Erziehung, Betreuung und den Umgang mit deinen Kindern festlegen.

Um eine Sorgerechtsverfügung zu erstellen, solltest du zunächst überlegen, wer als Vormund für deine Kinder am besten geeignet ist. Du kannst auch Regelungen für den Fall treffen, dass der von dir bestimmte Vormund nicht in der Lage oder nicht bereit ist, das Sorgerecht zu übernehmen.

Die Sorgerechtsverfügung sollte schriftlich verfasst und von dir persönlich unterschrieben werden. Eine notarielle Beglaubigung ist nicht erforderlich, aber du solltest sie vor Zeugen unterschreiben.

Tipp:
Wenn sich deine Lebenssituation ändert solltest du überprüfen, ob deine Verfügungen noch deinen Wünschen und Vorstellungen entsprechen. Dies könnte z.B. bei Heirat, Scheidung, Geburt eines Kindes, oder auch bei der Erlassung neuer Gesetze angebracht sein. Auch wenn sich deine Gesundheit ändert, z. B. durch eine schwere Krankheit oder einen Unfall, solltest du prüfen, ob deine Verfügungen noch deinen Wünschen entsprechen. Mit der keeyper Toolbox kannst du dir automatische Erinnerungsmails zur regelmäßigen Überprüfungen deiner Verfügungen zusenden lassen.

Zum Inventar der keeyper Toolbox

So erstellst du eine Verfügung

Um eine Verfügung zu erstellen, solltest du zunächst den Umfang der Verfügung definieren und die entsprechenden Vorlagen verwenden. Verfügungen sollten in schriftlicher Form verfasst und von dir persönlich unterschrieben werden. Eine notarielle Beglaubigung ist nicht immer erforderlich, kann aber die Akzeptanz der Verfügung bei Gerichten und anderen Institutionen erhöhen. In manchen Fällen ist auch die Bezeugung durch eine dritte Person nötig oder empfohlen.

Wenn es um wichtige Verfügungen wie Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten, Betreuungsverfügungen, Testamentsverfügungen und Sorgerechtsverfügungen geht, spielt die persönliche Unterschrift eine entscheidende Rolle. Hier ist eine kurze Übersicht darüber, welche Verfügungen einen Zeugen erfordern und welche nicht:

Verfügungsart Zeuge erforderlich? Link zur Vorlage
Patientenverfügung Nein Textbausteine Patientenverfügung (externer Link)
Vorsorgevollmacht Nein Muster Vorsorgevollmacht (externer Link)
Betreuungsverfügung Nein Muster Betreuungsverfügung (externer Link)
Testamentsverfügung Nein Ratgeber Testamentserstellung (keeyper)
Sorgerechtsverfügung Ja Vorlage Sorgerechtsverfügung (keeyper)

Für Verfügungen, die einen Zeugen erfordern, sollte dieser keine rechtlichen Interessen an den Verfügungen haben und unabhängig von dir sein, um möglichen Anfechtungen vorzubeugen.

Wie und wo sollten die Verfügungen abgelegt sein?

Nachdem du diese Dokumente ausgedruckt und eigenhändig unterzeichnet hast, ist es entscheidend, sie sicher aufzubewahren. Ein spezieller Ordner, Safe, oder deine  Notfallmappe, eignet sich dafür gut. Stelle sicher, dass vertrauenswürdige Personen in deinem Umfeld darüber informiert sind, wo sie im Ernstfall zu finden sind.

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